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5300 Jahre Schrift
Sonderforschungsbereich 933 der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften
& Heidelberg Center for Cultural Heritage – HCCH
 

5300 Jahre Schrift

Vorwort

Die Herausgeber*innen

 

 
5300 Jahe Schrift

Publikation der Akademischen Mittagspause

 
Inhalt

 

Artikel als PDF

Seit den frühesten Hochkulturen verwenden wir Menschen Schrift. Ohne die Entwicklung von Schriftlichkeit, von Techniken des Schreibens und Lesens und von unterschiedlichen Formen des Umgangs mit dem Geschriebenen würden unsere Gesellschaft, unsere Kultur, unser Alltag, unsere Technologie und unsere Wissenschaft auf eine Art anders aussehen, wie wir es uns kaum vorstellen können. Die Entwicklung der Schrift vor inzwischen 5300 Jahren markiert für uns somit deutlich den Beginn einer Kulturepoche, in der wir noch immer leben.

Der vorliegende Band wendet sich an eine interessierte Öffentlichkeit jenseits des wissenschaftlichen Fachpublikums. Er geht zurück auf eine ›Akademische Mittagspause‹ an der Universität Heidelberg, d. h. eine Serie von Kurzvorträgen in der Peterskirche, die im Sommersemester 2015 vom Heidelberger Sonderforschungsbereich 933 »Materiale Textkulturen« und vom Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH) ausgerichtet wurde. Die Idee hinter diesem Projekt ist die episodenhafte Präsentation der Schrift- und Menschheitsgeschichte vom alten Zweistromland und Ägypten bis in unsere Gegenwart. In 50 Beiträgen werden 50 Schriftzeugnisse vorgestellt, die so verschieden sind wie ihre Herkunft und ihre Schreiber und Leser: Mesopotamische Steuerlisten in Keilschrift, alt­ägyptische Totenbücher, griechische Vasenmalerei mit Beischriften, römische Tempelinschriften und Graffiti, mittelalterliche Prachtbibeln, Reliquienkästchen und Teufelspakte, Handschriften, Musikvideos, Streetart und Hypertext. Die einzelnen Beiträge handeln von Poesie und Buchhaltung, von Rechtsprechung und von Musik, von Geschichtsschreibung, Mathematik, Logik und Kunst, von Schreibtechniken und von Schreibmaterialien. Nach drei einleitenden Aufsätzen, welche die frühe Schriftentwicklung in Mesopotamien, Ägypten und China zum Thema haben, folgen die übrigen Beiträge in chronologischer Reihenfolge – von 3300 v. Chr. bis in das Jahr 2017.

Alle vorgestellten Objekte werden in diesem Band großformatig abgebildet und kurz beschrieben. Sie werden sodann von Wissenschaftler*innen der Universität Heidelberg inhaltlich vorgestellt und in ihren historischen Kontext eingeordnet. Aus diesen Schlaglichtern entsteht ein faszinierendes Panorama von über 5000 Jahren Schriftkultur, wobei vor allem das Verhältnis von Material und Geschriebenem im Vordergrund steht sowie die Frage, wer wann, wie und warum mit Schrift handelt(e). Zugleich lässt sich daran erkennen, wie vielfältig und umfassend der Zugriff der Heidelberger Geisteswissenschaften und ihrer vielen, auch kleinen Fächer auf die Schriftartefakte vergangener und gegenwärtiger Kulturen ist. Alle Beiträge sind auch auf einer begleitenden Webseite publiziert (www.5300jahreschrift.de), auf der sich zudem zahlreiche Zusatzinformationen, weiterführende Links und bibliographische Angaben finden. Mit einem Smartphone kommt man über die QR-Codes, die am Ende jedes Beitrags platziert sind, direkt auf diese Seiten.

Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Mitarbeiter*innen und Unterstützer*innen bedanken, ohne die dieser Band nicht zustande gekommen wäre. Ria Würdemann hat uns maßgeblich beim Satz unterstützt. Durch Johanna Baumgärtels sorgfältiges und behutsames Lektorat haben die Texte viel gewonnen. Jessica Dreschert hat mit präzisem Blick die Druckfahnen korrigiert. Christoph Forster hat die begleitende Webseite erstellt, und Jana Richter hat sich um die QR-Codes gekümmert. Leonard Keidel vom Wunderhorn Verlag hat uns klug und umsichtig beraten und unterstützt, genauso wie Manfred Metzner als kundiger und engagierter Verlagsleiter unserer Publikation den passenden unternehmerischen Rahmen gegeben hat. Ebenfalls verbunden sind wir Prof. Dr. Helmut Schwier und Sigrun Großjohann, die uns 2015 mit der Peterskirche einen passenden Veranstaltungsort für die ›Akademische Mittagspause‹ zur Verfügung gestellt haben. Ein herzlicher Dank geht schließlich an Andrea Edel und Phillip Koban vom Kulturamt der Stadt Heidelberg, die unser Buch in das ›UNESCO City of Literature‹-Programm aufgenommen haben, sowie an Marietta Fuhrmann-Koch und die Abteilung ›Kommunikation und Marketing‹ der Universität Heidelberg, die sowohl unsere Veranstaltungsreihe als auch die Publikation wohlmeinend und tatkräftig unterstützten.

Ohne die interdisziplinäre Atmosphäre und die lebendige Fachkultur differenzierter Geisteswissenschaften an der Universität Heidelberg wäre dieses Unterfangen nicht möglich gewesen, ebenso wenig wie ohne die großzügige finanzielle Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Heidelberg, im Mai 2017
Michaela Böttner, Ludger Lieb, Christian Vater und Christian Witschel

 

 
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